LEXIKON

Holographisches Weltbild

Ein auf den Neurochirurgen und Hirnforscher Karl H. Pribram (1971) und den Physiker David Bohm (1950) zurückgehender Begriff, der die Funktionsweise des Hologramms einer neuen Betrachtung naturwissenschaftlicher Phänomene und insbesondere der Funktion des Gehirns zugrunde legt. Der Begriff des Holographischen Weltbildes wurde Teil des neuen Paradigmas in den Naturwissenschaften und von vielen Autoren der Transpersonalen Psychologie aufgegriffen (vgl. Talbot 1992, Wilber 1982). Beim Hologramm (erstmals 1947 von Denis Gabor beschrieben) handelt es sich um eine besondere Art eines optischen Speichersystems , wobei auf einem lichtempfindlichen Film lediglich Wellen- und Interferenzmuster aufgenommen werden. Beleuchtet man dieses holographische Filmnegativ von hinten mit einem Laserstrahl, so sieht man davor ein eingeschränkt dreidimensionales Bild. Selbst wenn die Fotoplatte in kleinere Teile zerbrochen wird, kann aus jedem dieser Teile das vollständige ganze Bild rekonstruiert werden, allerdings unschärfer, d.h. das Ganze ist im Teil enthalten.

Karl Pribram beschreibt in seinem Werk ‘Languages of the brain’ (1971) die Funktionsweise des Gehirns analog der eines Hologramms. Auf diese Art und Weise konnten nicht nur einige schwer erklärbare Phänomene der Gehirnforschung neu interpretiert werden (z.B. Entstehung des Gedächtnisses und des inneren Bildes von der Außenwelt), sondern auch paranormale Phänomene wie Präkognition, Telepathie und Psychokinese schienen plötzlich eine physikalische Grundlage zu haben.

Da der Teil das Ganze enthält, kann der Mensch über sein Gehirn, seinen Geist Zugang zu sämtlichen Informationen erhalten. Die Begrenztheit von Raum und Zeit löst sich auf, die Getrenntheit aller Dinge erweist sich als Illusion. Diese Erfahrung wird von spirituellen Traditionen als mystische Erfahrung beschrieben. David Bohm (1950) spricht von der eingefalteten Ordnung aller Dinge, dem Urgrund allen Seins und der expliziten Ordnung, wie die Welt uns im Alltag entgegentritt. Das Holographische Weltbild trägt auf diese Weise zu einem Verständnis der transpersonalen Sichtweise bei, indem es den Menschen als Teil eines größeren Ganzen beschreibt und über diesen Teil das Ganze zugänglich ist.

Autor: Hans Peter Weidinger

Holographisches Weltbild

Ein auf den Neurochirurgen und Hirnforscher Karl H. Pribram (1971) und den Physiker David Bohm (1950) zurückgehender Begriff, der die Funktionsweise des Hologramms einer neuen Betrachtung naturwissenschaftlicher Phänomene und insbesondere der Funktion des Gehirns zugrunde legt. Der Begriff des Holographischen Weltbildes wurde Teil des neuen Paradigmas in den Naturwissenschaften und von vielen Autoren der Transpersonalen Psychologie aufgegriffen (vgl. Talbot 1992, Wilber 1982). Beim Hologramm (erstmals 1947 von Denis Gabor beschrieben) handelt es sich um eine besondere Art eines optischen Speichersystems , wobei auf einem lichtempfindlichen Film lediglich Wellen- und Interferenzmuster aufgenommen werden. Beleuchtet man dieses holographische Filmnegativ von hinten mit einem Laserstrahl, so sieht man davor ein eingeschränkt dreidimensionales Bild. Selbst wenn die Fotoplatte in kleinere Teile zerbrochen wird, kann aus jedem dieser Teile das vollständige ganze Bild rekonstruiert werden, allerdings unschärfer, d.h. das Ganze ist im Teil enthalten.

Karl Pribram beschreibt in seinem Werk ‘Languages of the brain’ (1971) die Funktionsweise des Gehirns analog der eines Hologramms. Auf diese Art und Weise konnten nicht nur einige schwer erklärbare Phänomene der Gehirnforschung neu interpretiert werden (z.B. Entstehung des Gedächtnisses und des inneren Bildes von der Außenwelt), sondern auch paranormale Phänomene wie Präkognition, Telepathie und Psychokinese schienen plötzlich eine physikalische Grundlage zu haben.

Da der Teil das Ganze enthält, kann der Mensch über sein Gehirn, seinen Geist Zugang zu sämtlichen Informationen erhalten. Die Begrenztheit von Raum und Zeit löst sich auf, die Getrenntheit aller Dinge erweist sich als Illusion. Diese Erfahrung wird von spirituellen Traditionen als mystische Erfahrung beschrieben. David Bohm (1950) spricht von der eingefalteten Ordnung aller Dinge, dem Urgrund allen Seins und der expliziten Ordnung, wie die Welt uns im Alltag entgegentritt. Das Holographische Weltbild trägt auf diese Weise zu einem Verständnis der transpersonalen Sichtweise bei, indem es den Menschen als Teil eines größeren Ganzen beschreibt und über diesen Teil das Ganze zugänglich ist.

Autor: Hans Peter Weidinger